„Zombieball“ und die besten Pommes der Welt
(Bückeburg, 09.10.2023) 72 beschriebene Kästchen umfasste der Zeitplan im A4-Format für das Trainings-Camp der E- und D-Jugend des TVE Röcke im Harz. 72 Kästchen für zweieinhalb Tage Training und Team-Building für 41 Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren. 72 Kästchen für vier Handball-Mannschaften, acht Trainer und sechs Betreuer. 72 Kästchen gefüllt mit „Torwart-Training mit Gideon“, „Koordinations-Training mit Jonathan“, mit „Männliche gegen weibliche E-Jugend“ und auch mit „Nachtwanderung“, „Murmelbahn“ und „Wecken und Frühstücken um acht.“
„Als Erstes haben wir uns gefragt, wie wir gemeinsame Erlebnisse für die Jungs und Mädchen schaffen können. Wie können wir aus Spielern, Trainern und Betreuern ein echtes Team machen?“, sagt Kerstin Henn, die die Reise für Bückeburgs zweitgrößten Sportverein organisiert hat. Am Ende fiel die Wahl auf ein Trainingslager in Schierke: „Jugendherberge und Sporthalle dicht beieinander, nicht zu weite Anreise, relativ kurzfristige Buchung und ein spannendes Programm – das mussten wir zusammenfügen. Es war schon ein kleines Hexenwerk, aber es hat gepasst“, so Henn weiter.
Am Freitagabend angekommen, ließen die jungen Handballer die bekannte Harzer Hexentradition links liegen und spielten sich in der Turnhalle erst einmal mit dem Abwurfklassiker „Zombieball“ müde.
„In den meisten Zimmern war danach schnell Bettruhe. Auch ein kleines Drama um ein verschollenes Kuscheltier haben wir schnell mit einem Kontrollblick in die hinterste Ecke des Bettkastens gelöst“, sagt Oliver Kallert, Co-Trainer der D-Jugend. „‘Hat doch prima geklappt’, haben wir Betreuer gedacht“, ergänzt Kallert lachend. Und weiter: „Bis dann am Morgen um sechs die ersten Türen knallten.“
Von neun bis 19.30 Uhr standen anschließend drei Mal Training oder Spiel auf dem Plan, auch teamübergreifend. „Dieser intensive zweite Tag hat Trainern und Kindern sehr geholfen“, sagt TVE-Chef Manuel Senders, der die E-Jugend des Jahrgangs 2014 trainiert. „Wir dürfen in Bückeburg die Sporthallen in den Sommerferien nicht nutzen. Das ist in den ersten Spielen nach der Sommerpause ein Nachteil für unsere Kinder. Dies wollten wir mit viel gemeinsamem Spaß am Spiel im Trainings-Camp etwas ausgleichen“, so Senders weiter.
Zwischendurch rissen die Trainer Niels Brinkmann und Kallert für die D-Jugend noch eine Lücke in die 72-Kästchen-Matrix. „Wir sind spontan in viereinhalb Stunden auf den Brocken und zurück gelaufen“, so Kallert. Bergan ging es mit weiten Sprüngen über große Felsbrocken. Oben beim Brockenwirt warteten laut Mannschaftsrat die „besten Pommes der Welt.“ Nach dem flotten Rückzug über die Brockenstraße stand das Team pünktlich um 16 Uhr wieder zum Anwurf bereit.
Zum Abschluss des Camps, für das der Bereich Sponsoring auch Gelder der Stansch Stiftung und von Westfalen-Weser eingeworben hatte, fasste Coach Kallert zusammen: „Wir sind als Handballer, Trainer und Betreuer zusammengewachsen. Wir hatten viel Freude in der Halle und in der Natur und gehen als ein großes TVE-Team in die weitere Saison.“ Auch dank 72 Kästchen.